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Ausgezeichnete Chirurgie

Ausgezeichnete Chirurgie

Lehrfilm über minimalinvasive Darmkrebsoperation des Universitätsklinikums Erlangen erhält Videopreis 2019 der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V.

Ein minimalinvasiver Eingriff bedeutet für die Patienten auch bei Darmkrebsoperationen ein geringeres Risiko und eine schnellere Genesung. Manche Eingriffe sind jedoch laparoskopisch nicht einfach umzusetzen: Zu diesen gehört auch das Entfernen des rechtsseitigen Dickdarms bei Tumorbefall. Dr. Christian Krautz von der Chirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Robert Grützmann) des Universitätsklinikums Erlangen erhielt von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V. den Videopreis 2019 für seine filmische Darstellung dieses anspruchsvollen Eingriffs.

Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung, die in den meisten Fällen nur mit einem operativen Eingriff therapiert werden kann. Vor allem die sogenannte rechtsseitige „komplette mesokolische Exzision (CME)“, also das vollständige chirurgische Entfernen des vom Tumor befallenen Teils des rechtsseitigen Dickdarmes, gilt hier als besonders komplizierte Operation. Die anatomische Nähe zum Magen, zum Zwölffingerdarm und zur Bauchspeicheldrüse sowie das notwendige Freilegen von Gefäßen an zentraler Stelle machen diesen Eingriff für Chirurgen so anspruchsvoll. „Mit der für die Patienten schonenderen laparoskopischen Technik ist diese Operation noch schwieriger umzusetzen“, erklärt Chirurg Christian Krautz vom Uni-Klinikum Erlangen, der für seinen Lehrfilm über eben diese minimalinvasive Entfernung des rechtsseitigen Dickdarms mit CME den Videopreis 2019 der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie DGC erhalten hat.

Weiterbildung für einen schwierigen Eingriff

In acht übersichtlich dokumentierten Verfahrensschritten erläutert das Video den minimalinvasiven Eingriff am rechtsseitigen Dickdarm mit der CME, für den eine deutsche Expertengruppe jüngst ein standardisiertes Vorgehen konzeptioniert hat. Wesentlicher Teil dieses Konzepts ist der sogenannte „Kritische Sicherheitsblick“ innerhalb jedes Schritts, mit dem der operierende Chirurg sein Vorgehen während des komplexen Eingriffs durchgängig überprüfen kann. Das prämierte Video des Uni-Klinikums Erlangen bildet dieses Konzept in übersichtlicher Darstellung ab. „Mit diesem Film möchte ich eine sichere und strukturierte Weiterbildung für diesen schwierigen Eingriff ermöglichen“, erläutert Dr. Krautz, der diese Auszeichnung nach 2017 bereits zum zweiten Mal erhielt.  

Zertifizierung als Darmkrebszentrum

Der Erlanger Chirurg, der sich auf minimalinvasive Eingriffe und Roboterchirurgie spezialisiert hat, arbeitet seit 2015 am Uni-Klinikum Erlangen, das die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. 2010 als Darmkrebszentrum zertifiziert hat. In diesem Zentrum werden die Patienten durch Experten in den Bereichen Onkologie, Chirurgie, Gastroenterologie, Ernährungsmedizin, Strahlentherapie und Endoskopie betreut.
Auch das chirurgische Konzept der CME geht auf einen Spezialisten des Uni-Klinikums Erlangen zurück: Es war der frühere Direktor der Chirurgischen Klinik, Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Hohenberger, der die CME 2009 einführte, um damit die onkologischen Ergebnisse der Chirurgie bei rechtsseitigem Dickdarmkrebs zu verbessern. Prof. Hohenberger gilt weltweit als einer der führenden Ärzte für Viszeralchirurgie.

Weitere Informationen:

Dr. Christian Krautz
Telefon: 09131 85-42273
E-Mail: christian.krautz(at)uk-erlangen.de