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Qualitätsurteil: sehr gut

Qualitätsurteil: sehr gut

Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum nach jährlicher Überprüfung erneut erfolgreich zertifiziert

"Wir stellen uns bewusst jedes Jahr der Kontrolle und dem Vergleich", sagt Prof. Dr. Robert Grützmann, Sprecher des Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrums des Universitätsklinikums Erlangen. "Denn wir arbeiten kontinuierlich daran, die umfassende Versorgung unserer Patienten immer weiter zu verbessern." Gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Matzel, Koordinator des interdisziplinären Zentrums, freut er sich, dass das Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum auch im aktuellen Audit in vielen der untersuchten Bereiche erneut mit Bestnoten abgeschnitten hat und von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) insgesamt mit der Kategorie A (sehr gute bis gute Qualität) zertifiziert wurde. Geprüft wurden 273 Standorte in ganz Deutschland. Das Erlanger Zentrum ist die Einrichtung, in der bundesweit die zweitmeisten Patienten mit Rektumkarzinom (Enddarmkrebs) behandelt werden, und die siebtgrößte bei der operativen Behandlung von Kolonkarzinomen (Dickdarmkrebs).

Einen Spitzenplatz nimmt das Erlanger Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum in mehreren Bereichen ein, beispielhaft sei hier die "Anastomoseninsuffizienz nach Rektumkarzinom-OP" genannt. "Im geprüften Jahr 2015 haben unsere Chirurgen bei 70 Patienten mit der Diagnose Enddarmkrebs nach der operativen Tumorentfernung eine künstliche Verbindung zwischen den verbleibenden Darmenden geschaffen und so einen dauerhaften künstlichen Darmausgang vermeiden können", erläutert PD Dr. Vera Schellerer, Beauftragte für das Qualitätsmanagement in der Chirurgischen Klinik. "In keinem einzigen dieser Fälle kam es nach dem Eingriff zu Komplikationen, weil diese Nahtverbindung undicht war." Diese Zahl ist nicht nur ein Kompliment für den Operateur und sein Geschick, sondern freut auch den Patienten, dessen Genesung somit schnell und weitestgehend schmerzfrei abläuft.

Auch bei der operativen Entfernung des Kolonkarzinoms nimmt das Erlanger Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum deutschlandweit den Spitzenplatz ein. "67 solcher Resektionen haben wir im Auditjahr 2015 vorgenommen", erläutert Prof. Dr. Robert Grützmann. "In allen Fällen haben wir den Tumor auf Anhieb komplett entfernt, sodass keine Krebszellen im gesunden Gewebe zurückblieben." Prof. Grützmann betont, dass bei jeder Darmkrebs-OP ein Zentrumsoperateur anwesend ist. Diese benannten Operateure verfügen über ausgewiesene Fachkenntnisse und jahrelange Erfahrung, die wie das Zentrum selbst im Rahmen der Zertifizierung geprüft und dokumentiert werden. "Dank dieser Vorgabe ist in den von der DKG zertifizierten Zentren die Operationsqualität auf höchstem Niveau sichergestellt", betont Prof. Grützmann. "Manchmal assistiert der offiziell benannte Operateur aber auch nur und gibt so seine Erfahrung und sein Wissen an die nächste Generation weiter."

Das aktuelle Audit

Die oben aufgeführten Zahlen stammen aus dem Jahresbericht 2017 der Deutschen Krebsgesellschaft. Das Audit wurde 2016 durchgeführt; die externen Auditoren waren zwei Tage vor Ort, begingen die Stationen, betrachteten die Abläufe und kontrollierten stichprobenartig einzelne Fälle. Da diese freiwilligen jährlichen Überprüfungen stets auf den relevanten Leistungs- und Kennzahlen eines kompletten Jahres beruhen, wurden für die nun veröffentlichte Auswertung die Kennzahlen des Jahres 2015 herangezogen. Die Zentren melden ihre Patientendaten stets anonymisiert. Auch die Bewertung der Zentren erfolgt anonym, sodass jedes Zentrum zwar erkennen kann, welchen Rang es selbst unter den deutschen Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentren einnimmt, die Platzierungen der jeweils anderen Zentren aber nicht nachvollziehen kann.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Klaus E. Matzel
Telefon: 09131 85-33332
E-Mail: klaus.matzel(at)uk-erlangen.de