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Regionale Chemotherapien

Regionale Chemotherapien

 

Hintergrund

Die Peritonealkarzinose beschreibt die Ausbreitung bösartiger Tumorzellen im Bauchfell (Peritoneum) sowie in der freien Bauchhöhle. Prinzipiell kann jedes bösartig entartete Organ der Bauchhöhle Metastasen im Bauchfell ausbilden. Häufig ist die Peritonealkarzinose eine Begleiterscheinung fortgeschrittener Tumoren wie z. B.:

  • Kolorektales Karzinom (Dick- und Mastdarmkrebs)
  • Magenkarzinom (Magenkrebs)
  • Appendixkarzinom und muköser Appendixtumor
  • Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)

In selteneren Fällen handelt es sich um primäre Tumorerkrankungen des Bauchfells, z. B.:

  • Peritoneales Mesotheliom
  • Primäres Peritonealkarzinom
  • Pseudomyxoma peritonei

Früher galt eine Peritonealkarzinose als nicht operabel und war mit einer sehr schlechten Prognose verbunden – die mittlere Überlebenszeit lag oft unter einem Jahr. Standard war eine rein palliative, systemische Chemotherapie. Inzwischen haben sich jedoch neue, vielversprechende Therapieoptionen etabliert.

 

Diagnostik

Eine präzise und differenzierte Diagnostik ist entscheidend für die Auswahl geeigneter Patientinnen und Patienten. Ziel ist es, diejenigen zu identifizieren, bei denen eine vollständige Tumorentfernung (R0-Resektion) und damit eine kombinierte Therapie sinnvoll ist.

Zum Einsatz kommen:

Ebenso wichtig ist der Ausschluss von Fernmetastasen, etwa in Leber oder Lunge. Eine Therapie kommt nur infrage, wenn keine systemische Tumorausbreitung vorliegt.

 

Interdisziplinäre Behandlungsplanung

Die Entscheidung für eine operative Therapie erfolgt individuell in einem interdisziplinären Tumorboard. Hier fließen bildgebende Diagnostik, klinischer Zustand und alle verfügbaren Befunde in die Entscheidungsfindung ein.

Geeignete Tumorarten für eine zytoreduktive Chirurgie (CRS) mit hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) sind u. a.:

  • Kolorektale Karzinome
  • Appendixkarzinome und Dünndarm-Adenokarzinome
  • Selektierte Magenkarzinome
  • Ovarialkarzinome (auch im Rezidiv)
  • Primäre Peritonealtumoren, z. B. Mesotheliome oder Pseudomyxoma peritonei

Zudem kann die HIPEC im Rahmen von „Second-Look“-Operationen bei Hochrisikopatienten oder bei Rezidiven erneut durchgeführt werden.

 

Therapie – CRS und HIPEC

Das moderne Therapiekonzept kombiniert zwei Verfahren:

  1. Zytoreduktive Chirurgie (CRS): Entfernung sämtlicher sichtbarer Tumorherde aus dem Bauchraum
  2. Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC): Direkt im Anschluss an die Operation erfolgt eine Spülung der Bauchhöhle mit erwärmter Chemotherapie. Diese wirkt lokal gegen verbliebene Tumorzellen, die makroskopisch nicht mehr sichtbar sind.

Die Kombination aus chirurgischer Tumorresektion und regionaler Chemotherapie hat das Ziel, das Rückfallrisiko zu minimieren und die Überlebenszeit signifikant zu verlängern. Die HIPEC kann zudem in Fällen eingesetzt werden, in denen eine systemische Chemotherapie nicht vertragen oder nicht mehr wirksam ist.

 

Behandlung in Erlangen

Die multimodale Behandlung der Peritonealkarzinose wird an der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen seit rund 20 Jahren durchgeführt. Ein erfahrenes, interdisziplinäres Team betreut die Patientinnen und Patienten während des gesamten Behandlungsverlaufs.

Jeder Fall wird im interdisziplinären Tumorboard individuell bewertet – auch nach der Operation werden alle weiteren therapeutischen Schritte gemeinsam festgelegt.

Unsere Klinik nimmt aktiv an der Qualitätssicherungsstudie der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Onkologie (CAO-V) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) teil. Alle Patienten mit HIPEC-Therapie werden anonymisiert im nationalen HIPEC-Register dokumentiert.

 

 

Sprechstunden

Zytoreduktive Chirurgie

Wird die Diagnose Peritonealkarzinose gestellt, ist eine schnelle und qualifizierte Hilfe das Wichtigste.

Allgemeine Sprechstunde

Dr. med. Axel Denz MBA
Dr. med. Thomas Förtsch

Zeiten

Adresse

Maximiliansplatz 2
91054 Erlangen

Raum
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Kontakt für Terminvergabe

Terminvergabe nur nach Absprache

Zentrales Patientenmanagement

Telefonische Erreichbarkeit:
Montag bis Donnerstag: 8.30 - 15.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 13.00 Uhr
Telefon: 09131 85-33368
Fax: 09131 85-33981

Mitzubringen
  • Versicherungsnachweis (Krankenkassenkarte)
  • Zuweisung
  • Medikamentenliste
  • ausgefüllten Fragebogen (siehe Dokumente)