Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Morbus Crohn
Beim Morbus Crohn handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die zu einer Entzündungsreaktion der gesamten Darmwand mit Ausbildung von Fisteln, Abszessen oder Engstellen führen kann. Betroffen ist möglicherweise der gesamte Gastrointestinaltrakt, jedoch werden bevorzugt der Übergang zwischen Dünn- und Dickdarm und die Analregion befallen. Der Morbus Crohn manifestiert sich meist im jungen Erwachsenenalter mit Durchfällen und Bauchschmerzen und verläuft häufig in Schüben.
Zur diagnostischen Abklärung gehören eine Blut- und Stuhluntersuchung, ein hochauflösender Ultraschall des Bauchraumes (Sonografie), eine Kernspintomografie des Dünndarms (MRT) sowie eine Magen- und Darmspiegelung mit der Entnahme von Gewebeproben. Die Behandlung erfolgt individuell, risikoadaptiert und interdisziplinär. Sie kann sowohl eine medikamentöse Therapie mit 5-Aminosalicylsäure, Steroiden, Immunsuppressiva oder Anti-TNF-Antikörpern als auch chirurgische Maßnahmen umfassen. Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit der Gastroenterologie der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Erlangen.
Colitis ulcerosa
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die sich vorwiegend bei jungen Erwachsenen in Form von Bauchschmerzen und blutigen Durchfällen manifestiert. Zugrunde liegt eine Entzündung der Dickdarmschleimhaut, die im weiteren Verlauf zu Schleimhautveränderungen und Darmkrebs führen kann. Wie auch beim Morbus Crohn ist die eigentliche Ursache der Erkrankung nicht abschließend geklärt.
Die diagnostischen Verfahren und die medikamentösen Therapieoptionen entsprechen weitgehend denen, die bei der Erkrankung Morbus Crohn zur Anwendung kommen. Bei Vorliegen eines sehr schweren Schubes, fehlendem Ansprechen auf eine medikamentöse Behandlung oder Schleimhautveränderungen kann eine vollständige Entfernung des Dickdarms erforderlich sein, die heutzutage unter Erhaltung des Schließmuskels durchgeführt werden kann (Proktokolektomie mit Ileum-J Pouch). Die operativen Eingriffe werden offen und minimalinvasiv durchgeführt.