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Verstopfung und Stuhlentleerungsstörung

Verstopfung und Stuhlentleerungsstörung

Eine seltene und/oder erschwerte Stuhlentleerung ist ein in unserem Kulturkreis sehr weitverbreitetes Beschwerdebild, das zur Krankheit werden kann.

Die diagnostische Abklärung umfasst nicht nur die Funktion des Dickdarms, des Enddarms, des analen Verschlussmuskels oder des Beckenbodens, sondern beleuchtet auch Ernährungsgewohnheiten, die Stoffwechselfunktion, Lebensgewohnheiten und die Funktion des gesamten Magendarmtraktes. Der Leidensdruck der Betroffenen ist meist hoch. Diagnostisch gilt es eine Transportstörung des Dickdarms von einer Transportstörung des gesamten Magendarmtraktes abzugrenzen und davon auch eine Störung der Stuhlentleerung, die im Enddarmbereich lokalisiert ist, zu unterscheiden.

Diagnostisch kommt unter anderem die Defäkografie zum Einsatz, in der Regel im MRT-Verfahren, selten im Röntgen-Verfahren. Das Bildmaterial dient der Analyse der Darmentleerung und des Beckenbodens und erlaubt Rückschlüsse auf die Ursache von Dysfunktionalitäten. Da nicht nur der Enddarm, sondern alle Organe des Beckenbodens dargestellt werden, spricht man auch von einer dynamischen Beckenbodenuntersuchung. Die Untersuchung kommt neben der Abklärung von chronischer Verstopfung und Stuhlentleerungsstörungen auch bei analer Inkontinenz und Beckenbodeninsuffizienz zum Einsatz.

Die Therapie ist meist nicht operativ und richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Operationen sind nur bei wenigen Patienten unvermeidlich. Die Entfernung von Organen ist sehr selten. In den meisten operativen Verfahren wird eine Korrektur der mit dem Symptom Verstopfung einhergehenden anatomischen Veränderungen und damit eine Normalisierung der Funktion angestrebt, z.B. durch eine ventrale Netzrektopexie oder eine Sakralnervstimulation. Falls operiert werden muss, erfolgt dies i.d.R. unter Vermeidung eines Bauchschnittes minimalinvasiv (laparoskopisch, DaVinci OP-Roboter).